Sonntag, 29. März 2009

Hexe Inga vom schwarzen Kater

Hexe Inga vom schwarzen Kater macht Partnerrückführung, Fluch und Amulette. Sie verlangt kein Geld, allenfalls eine kleine Aufmerksamkeit für ihre große Hilfe.
Neues aus der großen weiten Esoterikwelt aus dem kleinen Ort Wunschhausen.
In einer Altbauwohnung in einem kleinen Zimmerlein saß eine alte Hexe. Die Haare grau und Goldrandbrille auf der Nase ganz besonders schlau. Ihre Rente war zwar karg doch die Nebeneinnahmen waren dafür beträchtlich stark.
Irgendwann in ihren späten Lebensjahren hatte sie ihre Berufung erfahren. Ihr Bedürfnis nach einem sorgenfreien Leben ward geweckt. An einem besonders schweren Tag, sah sie die Glaskugel in einer Zeitung und wurde magisch angezogen. Die Glaskugel wurde schnell bestellt, prompt geliefert und billig war das wertvolle Ding obendrein auch nicht.
Am ersten Abend hatte sie eine Kerze entzündet und in die Glaskugel gestarrt, wartete vergebens auf die großen Antworten. Irgendwie wollte dieses Ding nicht funktionieren. Inga war nicht so leicht zu erschüttern, mutig wurde eine Buchhandlung gestürmt und die notwendige Fachliteratur besorgt. Ihr war bewusst, erst musste sie investieren in ihr Wissen.
An einem Abend kamen endlich die großen Visionen, in der Glaskugel siehst du nichts. Das diente nur zur Konzentration dafür aber hatte sie nun Zugang zu ihrem geistigen Auge. Ab dieser Erkenntnis ging es steil bergauf. In einem Esoterikladen kaufte sie Wahrsagerkarten, Pendel und die entsprechenden Düfte, nicht zu vergessen die Kerzen und das Buch der Flüche. Irgendwo zwischen den Regalen fand sich auch bei anderer Gelegenheit ein Buch zu frommen Sprüchen über den Zauber der Liebesbande. Jetzt war die Sammlung fast perfekt.
Im stillen Kämmerlein laborierte sie fortan. Sie suchte nach passendem Liebestrank und mischte Kräuter zu speziellen Themen, wohl versehen mit ihren Sprüchen. Bald war die Zeit reif ihre Macht zu testen.
Das erste Opfer war ihre Nachbarin Frau Schmidt. Die alte Dame freute sich sehr über Gesellschaft und Inga verband das Nützliche mit diesen Besuchen. Immerhin war so ein passendes Objekt für ihre Forschungszwecke gefunden. Langsam wuchsen das Selbstvertrauen und die Stärke an zu einer unvermeidlichen Macht.
Diese Macht bekam an einem Sonntagmorgen Herr Berger zu spüren, der Herr aus dem 5. Stock. Dieser ärgerte sich wieder einmal über Inga und sagte es ihr unverhohlen ins Gesicht. „Gute Frau, Sie sind die schlimmste Ratsch und Klatschtante in diesem Haus, außerdem sind Sie eine bösartige alte Hexe!“ Tja, manchmal ist es besser seine Gedanken für sich zu behalten, so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Inga stemmt ihre beiden Hände in die Hüften lässt mächtig Luft ab und zischt. „Sie alter sturer Esel werden demnächst auf dieser Treppe zu Fall kommen und sich ein Bein brechen. Denken Sie an mich wenn es passiert ist, ich habe es ihnen prophezeit.“
Der alte Herr Berger war nun gänzlich perplex. Am späten Sonntagmachmittag ist es dann wirklich passiert. Der Notarzt meinte, es könne die Folge eines Schwächeanfalls gewesen sein. Tatsache aber ist, der arme Mann hat sich wirklich das Bein gebrochen. Die erfüllende Prophezeiung sprach sich in Windeseile herum, dafür sorgte schon Frau Berger. Ab diesem Tag hatte Inga das Gefühl alle Leute in der Straße begegneten ihr mit Respekt. Die Leute aber begegneten ihr eher in Angst und versuchten mit Freundlichkeit ihr Wohlwollen zu gewinnen. Der absolute Durchbruch kam mit der Prophezeiung, dass sich ein junger Mann aus der Nachbarschaft demnächst mit dem Motorrad totfahren werde.
Prophezeiungen solcher Art sind immer gut, wenn eine Berühmtheit angestrebt wird. Irgendwer fährt sich immer irgendwann tot und wenn die Quelle benannt ist, dann wird der neue Guru geboren, verehrt und auf Händen getragen und gepriesen in alle Ewigkeit. Allerdings ist zu bemerken, das Trauerhaus wird diese Ansicht keineswegs teilen, daher sollte es mit einem Fluch belegt werden. Dem Fluch des ewigen Schweigens.
Ab diesem Tag war der Erfolg von Inga nicht mehr aufzuhalten. Eine kleine feine Zeitungsannonce und entsprechende Mundpropaganda sorgten für den Aufschwung.
An einem schönen lauen Sommerabend kam eine Mittdreißigerin zu ihr in das kleine Kämmerlein. Die Frau wollte unbedingt ihren Mann zurück. Der Kerl hatte sich doch eine andere Frau angelacht, die war auch noch schwanger im 5. Monat außerdem lebte er mit ihr bereits zusammen.
Kein Problem für unsere Inga vom schwarzen Kater, leichter geht es doch nun wirklich nicht. In den Abendstunden den Raum mystisch verwandelt. Ein Duft zieht durch die Luft bei Kerzenschein. Zuerst die Karten gelegt und in die Zukunft gesehen. Das wird schon werden! Da helfen wir doch nach!
Einen Liebestrank gemixt mit stärkenden Sprüchen der Eingeweihten garniert. Ein Amulette für die Frau geweiht. Das schwangere Luder mit seiner Brut verflucht, den Mann der Frau zurückgeführt. Die Mittdreißigerin glaubte fest an diese Suggestion, viel zu schön ist der Traum. Sie gab freiwillig und gerne das Geld dafür, kam doch schon die Liebe zurück.
Vorsicht, es ist ein Meer der Seifenblasenträume, schäumend und überquellend wie in einer Waschtrommel und am Ende doch zerplatzend. Die Suggestion nur Illusion und die Prophezeiung meist nicht erfüllend.
Was aber wiegt schwerer als noch mehr Herzeleid? Nur noch der physische Tod! An einem kalten Novembertag wird die Frau zu Grabe getragen. Sie hatte vergeblich gehofft doch der Mann kam nicht wieder. Er hat die Scheidung eingereicht für seine neue große Liebe. Am Ende voller Verzweiflung, hin und hergerissen, psychisch am Boden hatte sie sich ihres Lebens entledigt.
In Wunschhausen hat man diesem Umstand wenig Beachtung geschenkt, dort wird weiter fleißig an die Zukunft gedacht. Jetzt aber steht darunter der Satz geschrieben: Für Nebenwirkungen und Risiken übernehmen wir keine Garantie.
Die wahren Esoteriker aber wenden sich ab mit Grausen, denn solches Handwerk ist nicht ihre Sache. Ihre Esoterik ist nun einmal die schönste der Welten auf Erden, sie soll bringen Heil und Freiheit dem Menschen aber niemals einen Schaden an Seele und Leib.

© Bernard Bonvivant

Mittwoch, 4. März 2009

Die Welt der Esoterik

Seit Jahrtausenden fragen sich die Menschen nach dem Geheimnis des Lebens. Diese Faszination treibt den Menschen in eine Welt voller Mythen und Mären. Was aber wäre, wenn?
Wenn es wirklich stimmen würde!
Zu allen Zeiten waren es die großen Geister, die sich für diese Fragen interessierten. Sie waren die Begründer der Esoterik. Die Esoterik ist eine der größten und ältesten Philosophien und Geisteswissenschaften auf dieser Erde. Sie ist die einzige „ewiglich Philosophie“.
Warum ewiglich?
Diese Weltanschauung ist so alt wie das Universum und sie wird noch bestehen wenn diese Erde bereits nicht mehr existiert. Die Esoterik ist allumfassend, ihre Wurzeln liegen in der Macht die dieses Universum am Leben hält. Der Mensch neigt dazu in dieser Macht einen Gott zu sehen und gleichzeitig ein natürliches Wesen. Das liegt in der Natur des Menschen, zum einen hat er Angst vor dieser unbekannten Größe, will aber auf der anderen Seite selbst diese Wertigkeit einnehmen. Einem Gott gleich sein! Warum?
Dieses Vorhaben wird ihm nicht gelingen, diese Macht ist überall. Sie liegt im Stein und Felsen sowie im Wasser und der Blume. Sie ist im Tier wie im Mensch, denn alles kommt letztendlich von ihr, somit ist auch in allem eine Spur von dieser Macht.
Diese Erkenntnis hatten zu allen Zeiten die Freigeister dieser Welt. Teilweise haben sie dieses Wissen geschickt zwischen ihre Zeilen gepackt oder aber beschlossen es als großes Geheimnis zu wahren und nur unter den Eingeweihten weiterzugeben.
Dieser Umstand ist durchaus notwendig, denn zu allen Zeiten wurden die Freigeister verfolgt. Sie blieben einfach unempfänglich für Verfolgung und Folter, blieben ihren Ansichten treu.
Jeder kann mit dieser Macht kommunizieren, er braucht dafür im Grunde keinen Fürsprecher und auch keine Hotline Nummer. Eine gewisse Berufung und Erfahrung benötigt er aber schon.
Es ist nämlich nicht so, dass man sich auf die Straße stellt und ruft: „Hallo, ich bin da!“ Vielmehr muss man auf eine sehr lange Reise gehen im Leben, es braucht viel Geduld und Bereitschaft zur Lehre. Wer sich diese Zeit nimmt wird am Ende wirklich belohnt.
In der Lehrzeit drückt der Esoteriker eine harte und karge Schulbank, die Gabe wird ihm nicht geschenkt, sie muss verdient werden. Es gilt eine Reihe von schwierigen Prüfungen zu bestehen, ehe die zarte Pflanze der großen Erkenntnis im eigenen Innern zu sprießen beginnt.
Das beste Beispiel hierfür sind die Schamanen, diese Gattung ist die älteste auf dieser Erde existierende Form der Heiler. Die großen Schamanen müssen alle durch eine leidvolle Lebenszeit wandern, damit sie gereinigt sind für ihre Aufgabe. Die wirklich großen Schamane und Heiler dieser Erde werden auch erst jenseits des 5. Lebensjahrzehntes aktiv. Selbstverständlich gibt es auch Berufungen zu Schamanen vor diesem Zeitpunkt, doch werden sie niemals so stark werden wie die erst in der Reife des Lebens berufenen.
Gibt es Gedankenübertragung zwischen Menschen?
Dieses Thema ist immer wieder eine Diskussion wert. Es finden sich bei dieser Debatte viele Gegner und nur wenige Befürworter. Das ist auch gut so, selbst wenn neuere wissenschaftliche Erkenntnisse langsam zu der Einsicht kommen, es gibt etwas im Gehirn, das offenbar doch funktioniert. Das beste Beispiel dafür sind die Erfolge der Nonnen beim Gebet für Kranke, wenn in diesem Gebet der Name des Kranken erwähnt wird.
Es funktioniert bei dieser Methode eines der ältesten vom Menschen verlernten Gesetze der Natur. Wer nun dem Glauben anheim fällt, er könne diese Art schnell erlernen, der wird ganz schnell enttäuscht sein, auch dieser Prozess braucht lange bis er wirklich beherrscht wird.
Gibt es nun wirklich Gedankenübertragung zwischen Menschen?
Grundsätzlich geht dieser Vorgang zwischen einem Sender und Empfänger. Leider muss hier aber gesagt werden, dieses ist eines der größten Geheimnisse in der Esoterik. Was so viel bedeutet wie, die Eingeweihten bewahren großes Schweigen darüber.
Wer aber wissen möchte, wie es funktionieren könnte, der gehe in die Häuser des Varieté und schaue den Illusionisten zu, dann hat er zumindest das Gefühl, es funktioniert.
Zum Abschluss möchte ich noch etwas zum nachdenken mit auf den Weg geben:
„Was ihr seht mit euren Augen, ist nicht was wirklich ist. Was ihr hört mit euren Ohren, ist nicht das ganze Wort. Was ihr glaubt zu fühlen ist nur ein Teil vom Ganzen, deshalb sich so viele Mythen um die Wahrheit ranken.“ ( Bernard Bonvivant, deutscher Schriftsteller)