Mittwoch, 10. Juni 2009

Die Wildschweine erobern die Welt

Die Morgenstunde schien ihnen zum frühen Tod. Sie glaubten sie seien stark, fühlten sich unangreifbar, stürmisch im Drang und halbstark im Benehmen.

Angelockt von diesem Menschenquartier versuchte die Horde hier zu landen. Kann einer Invasion Halbstarker ohne Plan solches gut gelingen?
Nein! Forscher Übermut tut selten gut.
Während sie sich noch auf dem Erfolgskurs wähnten, hatten ihre Gegner längst die Stellung bezogen. Am Ende fielen die Angreifer in Scharen, dass hatten sie jetzt davon.

Was aber sagten die Artgenossen zu diesem Verhalten. Das Oberschwein schrie: „Das lassen wir uns nicht Bieten!“

Fortan zeigten die Wildschweine ungeniert den Menschen ihr Gesicht. Sie suhlten sich auf Straßen, durchwühlten Friedhöfe und vernichteten genüsslich die Rebstöcke des Weinbergs.

Kurzerhand begann ein wahrer Siegeszug, das Heer der Wildschweine sich ungeheuerlich vermehrte. Die neu Parole hieß:
„Gewinner des Klimawandels sind wir!“

Damit auch die Menschen dies verstanden, zogen die Saubanden durch die Innenstädte. Ohne Scham wurden die Mütter in Angst und Schrecken versetzt. In Vollmondnächten trieben ganze Horden ihr Unwesen, zeigten ohne Scheu ihre Macht.

Am schlimmsten aber waren die Jungtiere und Frischlinge. Es war kaum zu glauben, aber die Teenager-Schwangerschaft wurde fast zur Normalität.

Nervenstark zogen die Rabauken in der Menschenwelt ein. Das Wildschwein ist wie der Mensch. Es frisst, erobert, zerstört und duldet keine Eindringlinge. Jetzt heißt es folglich: Treibjagd auf den Mensch oder ist es nur zurück zur Natur?

© Bernard Bonvivant